Vertraue dir selbst
Heute Morgen, als ich unsere Gewerbeüberbauung betrete, kommt mir eine alte Dame an zwei Krücken entgegen. Ihr Gang ist mühsam, ihre Haltung sehr gebückt und dennoch ist sie die Freundlichkeit in Person.
Als ich ihr die beiden schweren Türen weit öffne und ihr einen wunderschönen Tag wünsche, sagt sie verschmitzt zu mir. “Danke, genau DAS habe ich mir jetzt gewünscht.“
Ich bleibe dann noch eine Weile in der Energie dieser Begegnung hängen. Mit einem Lächeln im Gesicht und gleichzeitig schweifen meine Gedanken zu dem Thema: Wünsche im Leben.
Mir kommen all die Bücher in den Sinn, welche es wohl vor ca. 30 Jahren zum Thema „Wünsche ans Universum“ gab. Oh je, was für Erinnerung.
Nicht, dass ich diese Bücher jemals gelesen hätte, denn ich spürte schon immer, wenn etwas nicht stimmig ist für mich. Und dennoch habe ich vom Inhalt im ein oder anderen Seminar erfahren.
Mit meinem untrüglichen Gefühl für Dinge, denen zwar viele folgen, die aber irgendwo einen versteckten Haken haben.
Denn jeder einzelne entwickelt sich weiter, auch die Gesellschaft, mit ihren Ansichten und das Wissen über tiefere Erkenntnisse, wird sich mehr und mehr entfalten.
Geheimnisse werden keine Geheimnisse mehr sein. Es wird zum neuen Normal.
Das Wissen um die feinfühligen Fähigkeiten des Menschen, als ein Beispiel – das mir spontan in den Sinn kommt – von denen vor einigen Jahren nur wenige wussten und die auch heute oft noch belächelt werden, werden eines Tages im Alltag der meisten einkehren.
Der Weg dahin ist jedoch ein ständiges Abwägen, ein Hin- und hergerissen sein von Ideen der anderen und dem Vertrauen in die eigene innere Wahrheit jedes einzelnen Menschen.
Nun, was hat dies mit Selbstfürsorge zu tun.
Sehr viel.
Halbschuh-Esoteriker habe ich scherzhaft im stillen Kämmerlein, die sogenannten Geheimniskrämer von damals bezeichnet. Auch wenn ich erst viel später erklären konnte, was genau es war, dass mir meine runzeligen Stirnfalten emporhob.
Die Zeit war damals so – alles in Ordnung – es hat sich einiges gewandelt seit dem.
Und wird es auch immer wieder tun – denn das Leben IST ein einziger Prozess.
Was heute als Trend oder sogar Wahrheit, als Methode und Konzept verkauft wird, ist in 10 Jahren schon nicht mehr relevant.
Denn es geht in diesem Beispiel um nichts anderes, als sich selbst vertrauen zu lernen.
Um Achtsamkeit und Erlaubnis, der eigenen Stimme lauschen zu lernen und sich zu erlauben, anders zu denken und zu handeln.
Dabei meine ich nicht, dass wir alle auf unser Herz hören sollten, oder auf unsere Bauchstimme, denn erwiesenermaßen haben nicht alle Menschen dieselbe innere Stimme. Sehr wohl aber hat jeder seine eigene Körperstimme, auf die er vertrauen darf.
Es ist mir klar, dass noch wenige Menschen davon wissen. Bin ich nun ein Geheimniskrämer?
Ganz und gar nicht, denn ich spreche immer wieder darüber und trainiere mit großer Freude diese Fähigkeiten.
Ich selbst erfuhr erst vor ca. 2 Jahren davon und es fiel mir buchstäblich wie Schuppen von den Augen, als ich mein Gefühl für richtig und falsch bestätigt sah. So vieles wurde klar in mir, ich fühlte mich plötzlich nicht mehr falsch. Seitdem gehe ich meinen eigenen Weg im Vertrauen auf mein inneres Radar.
Gelassen, entschleunigt und um den Kreis der Geschichte zur alten Dame zu schließen… mit genauso einem Lächeln im Gesicht wie sie begebe ich mich schließlich auf meinen Weg nach Hause vom Büro.
Ich trage das Strahlen raus in die Welt.
Voll innerer Zufriedenheit und dem Wissen, dass ich den Menschen beitragen kann, wenn es darum geht, sich selbst und dem Leben vertrauen zu lernen.
Tatsächlich hätte diese Begegnung von heute Morgen auf vielfältige Art in eine Geschichte verpackt werden können. Da ich jedoch auf meinen ersten Impuls gehört habe, hat sie nun diese Richtung genommen.
Im Moment nicht wissend warum, aber darauf vertrauend, dass es einen Sinn haben wird.
Und was ist nun mit dem Wunsch?
Ja, tatsächlich war da einer– jedoch keiner, den ich mir irgendwo aus den Fingernägeln gezogen hatte, sondern der inneren Stimme folgend, die mir schon seit vielen vielen Jahren immer wieder zugeflüstert hat, dass ich die Welt ein Stück weit mit verändern werde.
Mit was genau, wusste ich nicht – dabei habe ich dem Lauf der Dinge vertraut und dass ich auf meine Art und in meiner Zeit die Antwort erhalten werde.
Also Lächeln bitte – Strahlen von innen heraus – denn genau damit kannst du JETZT schon die Welt verändern.
Stefanie Seiler
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